Der einstige Screaming Trees- und jetzt Queens Of The Stone Age-Sänger Mark Lanegan sprach kürzlich in Kalifornien unvermittelt mit einem verdutzten Journalisten über die zahlreichen Freunde, die er durch Drogen und Depressionen verloren hat. Unter ihnen befinden sich Kurt Cobain (Nirvana) und Layne Staley (Alice In Chains). “So viele meiner besten Freunde sind tot”, holte Lanegan plötzlich aus. “Es ist eine Schande, dass sie so früh sterben mussten.
Natürlich habe ich auch noch ein paar Leute hier auf der Erde”, fuhr er fort. “Aber ich wünschte, ich könnte Layne noch einmal singen hören. Und noch einmal mit ihm abhängen. Oder mich noch einmal mit Kurt treffen und Platten hören.” Lanegan nahm mehrmals Musik mit Staley auf, unter anderem auf dem legendären Mad Season-Album “Above”. Cobain übernahm von Lanegan unter anderem die Idee, “Where Did You Sleep Last Night” bei der Nirvana-“Unplugged”-Session zu covern, welche zu einem seiner einprägsamsten Vermächtnisse werden sollte.
Lanegan war einer der ersten, die Seattle in der Zeit des Grunge-Booms verließen. Er zog nach Kalifornien. Zurück nach Hause kehrt er nur, wenn es der Tourplan verlangt. “Diese Seattle-Szene gab es meiner Meinung nach nie wirklich. In meinen Augen war es ein Hirngespinst. Es ist eine kleine Stadt, die zufälligerweise einige gute Bands hervorbrachte. Was seltsam ist. Denn wir standen nicht alle überall rum und gaben uns `High Fives` wie das auf einer Pearl Jam-Platte abgebildet war. Es war eigentlich ganz normal.”
Lanegan arbeitet gerade an einer neuen Soloplatte mit seinem Queens-Bandkollegen Josh Homme. Jochen Schliemann
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